RSV – Krankheitslast, Herausforderungen und Chancen

Das Projekt „RSV: Krankheitslast, Herausforderungen und Chancen bei Kindern im DACH-Raum“ auf einen Blick:

  • Worum geht es? EFCNI und eine Gruppe führender RSV-Expertinnen und -Experten diskutieren und beschreiben gemeinsam die RSV-bedingte Krankheitslast bei Kindern bis zwei Jahren und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
  • Was sind die Projektziele? Ziel ist es, Aufmerksamkeit für RSV-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern zu schaffen, das Thema zu diskutieren und Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträgerinnen und -träger zu formulieren. Die Ergebnisse werden in einem gemeinsamen Positionspapier dargelegt.

©Kateryna Kon/Shutterstock

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist einer der häufigsten Auslöser akuter Erkrankungen der unteren Atemwege im Säuglings- und Kleinkindalter. RSV tritt ähnlich der jährlichen Influenza in Wellen auf: in der gemäßigten nördlichen Hemisphäre meist von November bis März mit dem Höhepunkt um den Jahreswechsel.

Innerhalb der ersten beiden Lebensjahre hat nahezu jedes Kind eine RSV-Infektion durchlaufen. Meist bleibt es bei der Infektion der oberen Atemwege mit erkältungsähnlichen Symptomen wie Husten, Fließschnupfen und Fieber. Bei einem Teil der Kinder breitet sich die Infektion jedoch auf die unteren Atemwege aus, am häufigsten als Bronchiolitis oder Lungenentzündung und es kommt zu einem schweren Verlauf, der eine Einweisung ins Krankenhaus erfordert. Faktoren für ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe umfassen Frühgeburt, angeborene Herzfehler und weitere schwere Vorerkrankungen. Ob eine Erkrankung leicht oder schwer verläuft, lässt sich jedoch nicht vorhersagen.

Jährlich sind weltweit etwa 33 Millionen Kinder unter fünf Jahren von einer akuten Infektion der unteren Atemwege durch RSV betroffen, davon werden etwa 3 Million stationär behandelt und 60.000 versterben im Krankenhaus (der Großteil der Sterbefälle betrifft allerdings Niedriglohnländer).

RSV-Infektionen können bei Säuglingen und Kleinkindern auch ohne Risikofaktoren zu einer notwendigen ambulanten oder stationären Behandlung führen. Das bedeutet eine potentielle Belastung für das Kind und dessen Familie, das Gesundheitssystem und letztendlich die gesamte Gesellschaft. Herausforderungen wie eine unzureichende Datenlage, eine uneinheitliche medizinische Behandlung oder lückenhafte Aufklärung erschweren die Möglichkeiten einer Prävention und zeigen dringenden Handlungsbedarf. Ziel des Projektes ist daher die Erstellung eines Positionspapiers.

In insgesamt vier digitalen Roundtables zwischen März 2022 und Januar 2023 wurde das Thema RSV- Krankheitslast, Herausforderungen und Chancen im DACH-Raum aus der Sicht verschiedener Disziplinen beleuchtet.

RSV-Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen diskutierten die Krankheitslast, Herausforderungen und Chancen für Kinder im DACH-Raum. Die Elternperspektive nahm hier zudem eine wichtige zusätzliche Rolle ein.

Ein herzliches Dankeschön an alle Expertinnen und Experten für Ihre unentgeltliche Mitarbeit, die konstruktive Zusammenarbeit und das Vertrauen in unsere Arbeit.

Das sagen unsere RSV-Expertinnen und Experten zum Thema RSV bei Kindern im DACH-Raum:

Durch die Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten der Pädiatrie, Neonatologie, pädiatrischen Infektiologie und Immunologie sowie der Pflege und Elternvertretenden entstand auf Basis von vier Roundtables ein Positionspapier, das die Krankheitslast, Herausforderungen und Chancen von RSV bei Kindern im DACH-Raum diskutiert und Handlungsempfehlungen für Entscheidungstragende bietet.

Download Positionspapier

Handlungsaufruf: RSV bei Kindern im DACH-Raum

  • H. Nair u. a., „Global burden of acute lower respiratory infections due to respiratory syncytial virus in young children: a systematic review and meta-analysis“, Lancet Lond. Engl., Bd. 375, Nr. 9725, S. 1545–1555, Mai 2010, doi: 10.1016/S0140-6736(10)60206-1.
  • T. Shi u. a., „Global, regional, and national disease burden estimates of acute lower respiratory infections due to respiratory syncytial virus in young children in 2015: a systematic review and modelling study“, The Lancet, Bd. 390, Nr. 10098, S. 946–958, Sep. 2017, doi: 10.1016/S0140-6736(17)30938-8.
  • P. Obando-Pacheco u. a., „Respiratory Syncytial Virus Seasonality: A Global Overview“, J. Infect. Dis., Bd. 217, Nr. 9, S. 1356–1364, Apr. 2018, doi: 10.1093/infdis/jiy056.
  • P. L. Collins und B. S. Graham, „Viral and host factors in human respiratory syncytial virus pathogenesis“, J. Virol., Bd. 82, Nr. 5, S. 2040–2055, März 2008, doi: 10.1128/JVI.01625-07.
  • C. B. Hall u. a., „The Burden of Respiratory Syncytial Virus Infection in Young Children“, N. Engl. J. Med., Bd. 360, Nr. 6, S. 588–598, Feb. 2009, doi: 10.1056/NEJMoa0804877.
  • S. Bianchini, E. Silvestri, A. Argentiero, V. Fainardi, G. Pisi, und S. Esposito, „Role of Respiratory Syncytial Virus in Pediatric Pneumonia“, Microorganisms, Bd. 8, Nr. 12, Art. Nr. 12, Dez. 2020, doi: 10.3390/microorganisms8122048.
  • G. Piedimonte und M. K. Perez, „Respiratory Syncytial Virus Infection and Bronchiolitis“, Pediatr. Rev., Bd. 35, Nr. 12, S. 519–530, Dez. 2014, doi: 10.1542/pir.35.12.519.

EFCNI bedankt sich für die finanzielle Unterstützung zur Durchführung des Projektes in Höhe von 135.000€ bei der Sanofi Aventis GmbH.

Sanofi war weder an der Durchführung der Roundtables noch an der Ausarbeitung des Positionspapiers beteiligt und hatte während des Projekts keinen Zugang zu erarbeiteten Entwürfen und Lösungsansätzen.